Der Engels­baum

Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken – damit sie schließlich wahren Frieden finden kann ...

Rezensionen

(Durchschnitt aus 32 Rezensionen)
  • Mikka Liest, 26. April 2016
    Aus Lucinda Rileys Vergangenheit

    Zwei Dinge vorneweg:

    Erstens, ich habe die ersten Kapitel des Buches auf deutsch gelesen, bin danach aber auf das ungekürzte englische Hörbuch umgestiegen. Dennoch denke ich, dass ich anhand der auf deutsch gelesen Kapitel sagen kann, dass die Übersetzung sehr gut gelungen ist und sich sehr ansprechend liest.

    Zweitens, ich war der Meinung, bei "Der Engelsbaum" handle es sich um ein aktuelles Buch der Autorin, und ich war überrascht, als ich feststellte, dass das Buch eigentlich schon vor 20 Jahren unter einem anderen Titel und einem Künstlernamen erschienen ist!

    Ich habe erst vor kurzem eines der neueren Bücher von Lucinda Riley gelesen, und ich habe tatsächlich den Eindruck, dass man da einen Unterschied bemerkt: zwar ist auch "Der Engelsbaum" eine komplexe, verschachtelte Geschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt und sich dem Leser nur in kleinen Puzzleteilchen enthüllt, aber die Charaktere zeigen in meinen Augen weniger Tiefe. Auch der Schreibstil hat meiner Meinung nach nicht die gleiche detailverliebte Lebendigkeit, nicht ganz die mühelose Sogkraft. Besonders die Dialoge fand ich öfter ein wenig hölzern.

    Dazu muss ich aber sagen, dass das Jammern auf hohem Niveau ist: wäre es kein Buch von Lucinda Riley, hätte ich nicht solch hohe Erwartungen zur Lektüre mitgebracht! Die Geschichte hat durchaus ihre glanzvollen Momente, ihre originellen Einfälle... Ich fand sie auch überwiegend unterhaltsam und spannend zu lesen, mit nur gelegentlichen Längen. Der Schreibstil ist beileibe nicht schlecht, nur eben meines Erachtens nicht ganz auf dem Niveau, das Lucinda Riley in ihren neueren Werken vorlegt.

    Mein größtes Problem waren allerdings die Protagonistinnen: im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, die es mir zunehmend schwer machten, sie zu verstehen - Greta und ihre Tochter Cesca. Greta trifft fatale Entscheidungen, verstrickt sich in Lügen oder benimmt sich einfach selbstsüchtig, und das wuchert nicht nur in ihrem Leben wie ein Krebsgeschwür, sondern setzt sich auch fort ihm Leben ihrer Tochter.

    Das fand ich durchaus interessant und auf traurige Art auch realistisch. Beide Frauen sind im Grunde Opfer unglücklicher Umstände, und dazu kommt noch die gravierende psychische Erkrankung einer der beiden. Dennoch fiel es mir wirklich schwer, sie zu mögen und mit ihnen mitzufühlen, und ich habe mir oft gewünscht, dass sie endlich die Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen.

    Das lag zum Teil auch an der Art und Weise, wie sie David behandeln, den Ruhepol in ihrem Leben - David, der über mehrere Jahrzehnte (!!) alles für Greta und Cesca tut, ohne dass er viel von ihnen zurückbekommt. Er ist immer da, wenn sie ihn brauchen, er lässt alles stehen und liegen, wenn sie mit den Fingern schnippen, während sein eigenes Leben in einer Art Limbo verharrt. Das wirkte auf mich eher krankhaft als romantisch!

    Überhaupt sind die meisten Liebesbeziehungen in diesem Buch in meinen Augen ungesund - zum Teil obsessiv, zum Teil reine Zweckgemeinschaften, und in einem Fall wird eigentlich nur aus Rache geheiratet. Die Ausnahme von all dem ist Ava, die dritte Generation: die Tochter von Cesca beziehungsweise Enkelin von Greta. Sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden und hat auch als einzige der drei Frauen eine liebevolle, gesunde Beziehung.

    Aber wie schon gesagt: trotz allem fand ich die Geschichte unterhaltsam und spannend, auch wenn ich mich den Charakteren wenig verbunden fühlte.

    Fazit:
    1995 erschien "Der Engelsbaum" in der englischen Erstausgabe - unter dem Titel "Not Quite an Angel" und dem Künstlernamen Lucinda Edmonds. Vergleicht man das Buch mit den neueren Werken der Autorin, sieht man in meinen Augen, dass sich ihr Stil in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert hat!

    Ich hatte deutliche Schwierigkeiten mit den zwei Frauen, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen, fand das Buch im Ganzen aber dennoch lohnend und unterhaltsam.

  • Nicole Plath, 15. April 2016
    Eine schöne Familiengeschichte

    Ein spannendes Familiendrama erwartet die Leser bei diesem Buch. Mit Greta, ihrer Tochter Cheska und Enkelin Ava wird diese Geschichte über mehrere Jahrzehnte hinweg erzählt.

    Alles beginnt mit Gretas Rückkehr nach Marchmont Hall im Dezember 1985. Sie hatte vor vielen Jahren ihr Gedächtnis verloren und verbringt nun Weihnachten mit ihrer Familie. Bei einem Spaziergang findet sie im Wald ein kleines Grab. Es ist ihr kleiner Sohn Jonny, der hier begraben wurde. 1949 war dieser im Alter von nur drei Jahren gestorben.

    Durch einige „Flashbacks“ kommen Greta Erinnerungen aus dieser Zeit und sie bittet ihren Freund David, der immer für sie da ist, ihr alles zu erzählen. So erfährt der Leser in diesem Buch mehr über eine junge Frau, die sich eigentlich nur nach einem guten Leben sehnt und es doch nicht haben kann. Als sie schwanger wird und sich ihr damaliger Freund wegen ihres Lebenswandels von ihr trennt und aus ihrem Leben verschwindet, weiß sie nicht mehr weiter. Abtreiben oder das Baby doch behalten.

    Ihr guter Freund David bietet ihr schließlich die Möglichkeit, nach Marchmont Hall – seinem Elternhaus – zu seiner Mutter LJ zu ziehen. Greta bekommt das Lark Cottage bereitgestellt, um dort während der Schwangerschaft zu bleiben. Der Herr von Marchmont Hall ist Owen, der Schwager von LJ. Durch ein zufälliges Treffen lernen sich Greta und Owen kennen und heiraten, so dass Greta ihre Zwillinge Jonny und Cheska nicht als ledige Mutter großziehen muss.

    Doch nach dem Tod von Jonny verändert sich alles. Greta verlässt mit Cheska Marchmont Hall. Wieder ist es David, der ihr in der Not hilft, doch diese Hilfe wird sich im Laufe des Buches als Fluch erweisen. Zuviel sei an dieser Stelle nicht verraten, doch auch Cheska wird früh Mutter einer Tochter, Ava, und auch deren leiblicher Vater ist nicht der, der er zu sein scheint.

    Der Leser begleitet so auch Cheska durch ihr Leben. Der Aufstieg zum gefeierten Kinderstar bis zu ihrem tiefen Fall, all dies hat Spuren in Cheskas Seele hinterlassen. Im Verlauf des Buches schildert die Autorin die verschiedensten Gefühlszustände von Cheska, ohne auf den „Mitleidsknopf“ zu drücken. Denn Cheska ist nicht nur der brave Engel, der alle Menschen um den Finger wickelt. Sie hat auch eine dunkle Seite, die zunehmend an Stärke gewinnt.

  • Conro, 04. Januar 2016
    Ein frühes Werk der Autorin

    Selten fiel mir ein Einstieg in ein Buch so leicht, lasen sich doch die ersten Seiten wie ein Hedwig-Courth-Maler-Roman – armes Mädchen heiratet reichen Mann. Über diesen Eindruck konnte auch der typische Riley-Aufbau (Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit), der in diesem Buch übrigens sehr selten erfolgt, nicht hinweg täuschen. Ich vermute sogar, das diese Gegenwartspassagen erst nachträglich eingebaut sowie der Klappentext angepasst wurden, denn bei dem Buch „Der Engelsbaum“ handelt es sich um eines der früheren Werke der Autorin; veröffentlicht 1996 unter dem Titel „No Quite an Angel“. Damals z.B. verwies der Klappentext eindeutig auf eine Geschichte mit der Hauptprotagonistin Cheska und trifft damit den Inhalt eindeutig besser als die heutige Beschreibung.

    Womit ich bei den Hauptfiguren wäre. Diese sind – wie bei Riley gewohnt – exzellent und detailliert herausgearbeitet; die Charaktere so gut gezeichnet, das man sofort Sympathie oder eben auch Antipathie für den einen oder anderen empfindet.

    Die Handlung selbst ist logisch aufgebaut und nachvollziehbar. Gibt es anfangs noch ein paar Passagen, die sich etwas zähflüssig lesen lassen, werden diese zum Ende hin durch die mittlerweile erzeugte Spannung wieder wett gemacht. Der Schluss des Buches, auch wenn vorhersehbar, lässt keine Fragen offen und entläßt den Leser mit dem Gefühl, ein gutes Buch in den Händen und einige vergnügliche Lesestunden gehabt zu haben.

    Fazit: Auch wenn „Der Engelsbaum“ nicht ganz an den heutigen ausgefeilteren und perfektionierteren Schreibstil von Lucinda Riley herankommt, hat mich die Geschichte wieder in ihren Bann ziehen können. Aus diesem Grund und unter Berücksichtigung, das es sich hier wirklich um eines der ersten Werke der Autorin handelt, vergebe ich gerne 5/5 Sternen und empfehle dieses Buch an all die weiter, die einfach einmal dem Alltag entfliehen wollen.

  • Stephienchen, 23. November 2015
    Familiendrama

    Auch wenn es sich hier um ein sehr frühes Werk der Autorin handelt, dass jetzt noch einmal neu aufgelegt wurde, so kann man doch den typischen Stil der Autorin entdecken. Man bekommt wieder eine Familiengeschichte, die ans Herz geht und eine starke Protagonistin. Dabei merkt man, dass Menschen manchmal eine große Veränderung innerhalb ihres Lebens durchmachen können und dass es viele nicht leicht haben. Außerdem wird wieder einmal deutlich, welche große Rolle die Familie im Leben von Menschen spielen kann und wie gefährlich Geheimnisse sein können.

  • Conny G., 04. November 2015
    Schöne, fesselnde Familiengeschichte

    Das war mein erstes Buch der Autorin, das mir empfohlen wurde.
    Es handelt sich um ein frühes Werk der Autorin, was sie bereits 1995 geschrieben hat. In einer von der Autorin überarbeiteten Version erschien es 2014 auch in Deutschland.

    Die Protagonistin Greta verlor vor vielen Jahren durch einen Unfall ihr Gedächtnis. In all den Jahren war ihr David Marchmont eine große Hilfe.
    Zu Weihnachten bringt er sie zurück nach Marchmont Hall, wo sich die Familie trifft und Greta früher einmal gelebt hat.
    Bei einem Spaziergang im Wald entdeckt sie ein Kindergrab und stellt fest, dass hier ihr eigener Sohn begraben liegt. Da beginnt Greta sich zu erinnern …

    Die Autorin erzählt hier eine Familiengeschichte über drei Generationen, beginnend zur Nachkriegszeit 1945 bis hinein in die 80er Jahre.
    In Rückblenden erfahren wir, zunächst Gretas Geschichte, wie sie David Marchmont kennenlernte und es dazu kam, dass sie Marchmont Hall lebte.
    Greta ist zunächst eine sehr naive junge Frau, die sich mit Mühe durch das Leben schlägt. Sie entwickelt sich aber mehr und mehr zur zielstrebigen erwachsenen Frau, besonders nachdem sie ihre Tochter allein erzieht und ins Filmgeschäft bringt.
    In der zweiten Rückblende erleben wir den Werdegang von Gretas Tochter Cheska und im 3. Teil den von Cheskas Tochter Ava.

    Alle 3 Frauen sind sehr facettenreiche Figuren und obwohl sie ja direkt verwandt sind, sehr unterschiedlich.
    Cheska ist sicher die interessanteste der drei, aber sie ist auch ein bisschen unheimlich.
    Mit viel Einfühlungsvermögen und Kreativität erzählt die Autorin die Lebensgeschichte der drei Frauen und weiteren Familienmitgliedern.
    Das mag sich jetzt vielleicht langweilig anhören, aber das ist es auf keinen Fall. Manche Dinge sind vielleicht etwas zu detailliert beschrieben, aber darüber habe ich gerne hinweggesehen.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr mitreißend und immer wenn ich dachte, jetzt wird sicher nichts mehr passieren, wurde ich eines besseren belehrt.
    Es gibt viele Wendungen und überraschende Ereignisse, so dass ich die Geschichte durchgängig gefesselt hat.
    Dazu beigetragen haben auch die wechselnden Stimmungen und die vielen verschiedenen Emotionen.
    Das Ende, das zeitlich in der Gegenwart liegt, lässt keine Fragen offen und ist versöhnlich.
    Diese schöne Familiengeschichte hat mich gut unterhalten und Lust auf weitere Bücher der Autorin gemacht.


    Fazit: 4 von 5 Sternen

  • Yunika, 03. November 2015
    Mal ein etwas anderer, aber sehr guter Riley

    Dieser Roman von Lucinda Riley ist mal was ganz anderes und das fand ich sehr erfrischend. Im Mittelpunkt stehen Greta und ihre Geschichte. Die Idee hinter dem Gedächtnisverlustes und die Enthüllung der Familiengeschichte waren gut umgesetzt. Es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, wie geschickt Riley sowas umsetzt. Die Handlung ist bis aufs Kleinste durchdacht und es ist genau durchdacht, wann was erzählt wird. Was ich bei diesem Roman jedoch etwas schade fand, war, dass die jetzige Zeit ein wenig vernachlässigt wurde. Die Geschichte hat fast nur in der Vergangenheit gespielt.

    Schreibstilmäßig war das Buch einfach super. Es ließ sich leicht und flüssig lesen. Ich war von Anfang bis Ende von diesem Buch gebannt und die Autorin hat es wieder einmal geschafft, mich zu packen. Das Ganze ist liebevoll und mit einem Auge für Details ausgearbeitet.

    Die Greta in der Vergangenheit fand ich erst super sympathisch und nett. Als jedoch die Karriere von Cheska startete, hat sich verändert und war plötzlich nur noch auf die Karriere ihrer Tochter fixiert und hat ihr keine Kindheit gegönnt. Das hat für mich nicht zu dem Bild gepasst, das ich vorher von Greta hatte. Das kam für mich auch ein wenig unwirklich rüber.

    David war von Anfang an ein sehr treuer und loyaler Mensch. Er kümmert sich aufopferungsvoll um seine Familie und setzt sein eigenes Wohl in den Hintergrund. Für mich mein Lieblingscharakter in dem Buch.


    Die anderen Charaktere hatten alle ihre Stärken und Schwächen und das macht sie menschlich. Mir haben diese sehr gut gefallen.
    Alles in allem ein gelungener Roman. Von Schreibstil her ein typischer Riley, von der Geschichte her mal etwas Neues und somit sehr erfrischend. Bis auf eine sind alle Charaktere sehr authentisch. Nur zu empfehlen.

  • Ivonne's Bücherregal, 04. September 2015
    Eine spannende Geschichte

    Rezension zu „Der Engelsbaum“

    Ivonne Szynkiewicz
    27. Juli 2015
    Gegenwartsliteratur
    Buchbild

    Daten:

    Der Engelsbaum von Lucinda Riley – Goldmann Verlag – 640 Seiten – ISBN 344248135X – 9,99€ – veröffentlich am 08. Dezember 2014



    Inhalt:

    In dem neuen Buch von Lucinda Riley, geht es um Greta Marchmont. Nach 30 Jahren kehrt sie in das Haus zurück in dem sie ihre Kinder zur Welt brachte. Doch für Greta ist es kein einfacher Besuch denn sie hat vor 23 Jahren bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren. Sie hat keine Erinnerungen an ihr bewegtes Leben. Einzig ihr langjähriger Freund David kann ihr eine Stütze sein in dieser Welt ohne Erinnerungen.

    Doch der Besuch in Marchmont Hall bleibt nicht ohne Wirkung. Bei einem Spaziergang entdeckt Greta das Grab ihres Sohnes. Und auf einmal kommen die Erinnerungen zurück. Mit der Hilfe von David lernt Greta sich wieder kennen. Sie erfährt mit welchen Träumen sie damals, mit gerade 18 Jahren nach London kam und dann schwanger mit Zwillingen in Marchmont Hall landete. Greta erfährt die dramatische Geschichte ihrer Tochter Cheska und ihrer Enkelin Ava. Es erfordert viel Mut sich diesen Erinnerungen zu stellen. Oft genug merkt Greta, dass sie viele Fehler in ihrem Leben gemacht hat. Doch immer war David an ihrer Seite. Wird er ihr auch dieses Mal helfen mit allem was sie verarbeiten muss fertig zu werden?

    Meine Meinung:

    Der Engelsbaum heißt der nicht ganz neue Roman der irischen Bestseller-Autorin Lucinda Riley. Der Roman wurde bereits vor 20 Jahren unter ihrem Geburtsnamen Lucinda Edmonds veröffentlicht. Allerdings ist dies die erste Veröffentlichung in Deutschland des Buches.

    Für mich war dieses Buch eine absolute Überraschung. Ich habe es regelrecht verschlungen. Die Geschichte um Greta und die Familie Marchmont ist unglaublich spannend. Leidet man Anfangs mit der jungen Greta, deren Leben so komplett anders verläuft als sie sich das gewünscht hat, versteht man im Laufe des Buches nicht immer ihr Handeln und oft wird sie einem unsympathisch. Gretas Tochter Cheska wächst einem sehr ans Herz und oft kann man beim Lesen nur den Kopf schütteln was das Mädchen alles mitmachen musste. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle und bis zur letzten Seite spannend. Denn Anfangs weiß man genau so viel wie die an Amnesie leidende Greta. Erst wenn sie mehr über ihr Leben erfährt, lichtet sich auch für den Leser der Nebel. Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem ans Herz legen. Es lässt sich sehr flüssig lesen. Man merkt ab und an, dass die Autorin noch sehr jung war als sie es geschrieben hat. Das schwächt aber auf keinen Fall das Lesevergnügen. Insgesamt ist es ein sehr schönes Buch was man zwischendurch lesen kann. Eine absolute Leseempfehlung von mir.

  • Monika Stutzke, 22. Juli 2015
    Ein früheres Werk der Autorin

    Greta soll das Weihnachtsfest mit ihrem alten Freund David bei ihrer Enkeltochter verbringen. David bringt sie nach Marchmont, an das sie keine Erinnerung mehr hat, seit sie vor 23 Jahen einen Unfall hatte, der eine Amnesie zur Folge hatte. Ihre Enkeltochter ist ihr fremd, selbst an ihre Tochter kann sie sich nicht erinnern, trotzdem David ihr immer wieder von ihr erzählt. Sie hat keine Erinnerung mehr an ihr Leben auf Marchmont und was sie dort erlebte.
    Bei einem Spaziergang findet sie nahe am Wald ein Grab mit der Inschrift, dass dort ein 3-jähriger Junge beerdigt wurde. Sie spürt, dass sie etwas mit dem Grab verbindet und fängt langsam an, sich zu erinnern, dass dort ihr kleiner Junge begraben wurde.

    Die Erinnerung bringt sie zurück ins London der Nachkriegszeit. Greta ist Tänzerin und kann nicht wählerisch sein, bei dem, was sie auf der Bühne darstellen soll. Als sie einen attraktiven GI kennen- und liebenlernt, verschweigt sie ihm dies und ist froh, dass er sie mit nach Amerika nehmen und heiraten will. Als er erfährt, was sie auf der Bühne darbietet, verlässt er sie ohne ein Wort und ohne zurückzublicken. Sie bleibt zurück, schwanger und allein.
    Sie vertraut sich ihrem Freund David an, der sie zu seiner Mutter schickt, nach Marchmont, einem Herrenhaus.
    David, der in London bleiben musste, liebt Greta, wagte aber nie, es ihr zu sagen. Und bald ist es zu spät, denn auf Marchmont lernt sie seinen Onkel kennen, der sie heiraten will. Obwohl sie ihn nicht liebt, willigt sie ein, ihrem Kind zuliebe. Aus dem einen Kind werden Zwillinge und drei ganze Jahre lang sind sie eine mehr oder weniger glückliche Familie, bis das Schicksal zuschlägt und ihr Sohn stirbt. Nun konzentriert sie sich voll auf ihre Tochter Cheska und bringt sie beim Film unter.

    Was Greta nicht aus ihren eigenen Erinnerungen schöpfen kann, erfährt sie von David. David ist ihr in all den Jahren eine Stütze gewesen, sowohl in jungen Jahren wie auch während der Zeit ihrer Amnesie.

    Das Buch umfasst zwei Zeitstränge, der erste beginnt in der Vergangenheit nach dem Krieg, der zweite in der Gegenwart, im Jahr 1985.
    Durch die Zeitsprünge erfährt der Leser von Gretas Leben und ganz intensiv auch von Cheskas, die teilweise ein ähnliches Schicksal finden wird wie ihre Mutter.

    Viel passiert, viel Gutes, aber auch viel Negatives. Greta macht Fehler bei der Erziehung ihrer Tochter und diese entgleitet ihr irgendwann.
    Es gibt Höhen und Tiefen und Momente, in denen man denkt, nun wird alles gut. Aber es ist ein weiter Weg, voller Ängste und Sorgen und voller Stolpersteine.
    Die Story befindet sich in steter Bewegung, Langeweile oder Längen kommen so gut wie nicht vor.
    Greta hätte ich liebend gern das ein oder andere geschüttelt, als es um ihre Tochter Cheska ging und um deren Karriere. Sie war mir sympathisch und sie tat mir leid, was sie alles zu verkraften hatte.
    David war immer der Fels in der Brandung, den ich bewunderte. Selbstlos und ohne Bedenken, war er immer für Greta und ihre Tochter da, verzichtete auf eigenes Glück.

    Nachdem die Autorin Lucinda Riley mit den Büchern "Das Oleanderhaus" und "Der Lavendelgarten" große Erfolge feierte, wurde neben "Das italienische Mädchen" nun auch dieses Buch aus ihrer Schaffensphase in den 90er Jahren neu verlegt. Zu Recht kann ich nur sagen, denn auch dieses zeigt dem Leser ihre fantastische Erzählkunst, die den Leser ans Buch fesselt.

    Was mich jedoch bei dem Buch echt genervt hat, was das Wort "Schätzchen", das auch ab und an mal mit "Schatz" abwechselte. Das war so auffällig oft, dass es wirklich störend wirkte.

    Aber davon abgesehen, ist es, wie alle Bücher der Autorin, ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

  • ccAngelinAcc, 11. Juli 2015
    Der Engelsbaum

    Inhaltsangabe:
    Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken ...

    Meinung:
    Dieses Buch entfaltete in mir Herzschmerz. Es hat mich von vorne bis hinten gefesselt . Es ist in dem typischen " Riley-Stil" geschrieben ,und das finde ich toll! Ich habe dieses Buch in einer Nacht durchgelesen. Ich habe um 18 Uhr angefangen und war um 3 Uhr morgens fertig. Ich kann es nicht beschreiben. Ich kann nur sagen: Ich kann es nur empfehlen!!!!!

  • Ulla Leuwer, 08. Juni 2015
    eine sehr fesselnde Geschichte

    Meine Meinung:
    Ich hatte mir schon länger vorgenommen, mal ein Buch der Autorin zu lesen, denn die Buchcover fand ich alle sehr ansprechend. So landete dieses auf meinem Reader und sollte im Urlaub gelesen werden.
    Ich möchte gleich erwähnen, dass mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat und ich von Anfang bis Ende an das Buch gefesselt war. Es war aber auch eine sehr interessante Geschichte, die ich da zu lesen bekam.
    Greta hat durch einen Unfall ihr Gedächtnis verloren und durch Zufall kommt die Erinnerung zurück. So konnte ich als Leserin erfahren, was sie in ihrem Leben alles bewältigen musste. Sie wurde in den zwanziger Jahren geboren und musste sich zum Ende des ersten Weltkrieges mit Arbeit als Showgirl in einem berüchtigten Theater durchschlagen. Nach und nach lernte ich ihre Geschichte, ihre Freunde und Familie kennen. Leider war mir Greta nicht immer sympathisch, mit so einigen Handlungen war ich gar nicht einverstanden, was später auch Katastrophen auslösen sollten. Cheska konnte ich überhaupt nicht leiden und habe oft geschimpft, wenn ich von ihr las. Aber alle weiteren Beteiligten waren mir sehr ans Herz gewachsen, ganz besonders David, der wirklich lange ausgehalten hatte. Womit, schreibe ich hier nicht ;) Die Geschichte zeigt dem Leser dann auch mal wieder, dass miteinander reden sehr wichtig ist und Ansprüche nicht zu hoch gesteckt werden sollten. Es würde einiges im Leben erleichtern.
    Wenn man ein eBook liest, merkt man nicht immer direkt, wie dick ein Buch ist. Ich meine, ich kann natürlich erkennen, dass es eine lange Geschichte ist, die vor mir liegt, aber bei der Dicke eines Buches hat man es doch ganz anders vor Augen. Auf jeden Fall waren viele Beschreibungen sehr ausführlich und das führte wohl zu der hohen Seitenanzahl. Ich hätte mir dagegen doch ein ausführlicheres Ende gewünscht oder zumindest einen Epilog.

    Fazit:
    Mir hat das Buch gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

  • Tobi, 07. Mai 2015
    Typischer Riley Roman der angenehm zu lesen ist und gut unterhält

    Der Engelsbaum ist ein Buch, dass sehr angenehm zu lesen ist, ganz typisch für die Autorin ist und mich zwar nicht übermäßig positiv überrascht hat, aber auch nicht enttäuscht. Der Leser bekommt hier, was er sich von der Autorin erwartet: Eine solide und angenehm zu lesende Liebesgeschichte, die wieder auf verschiedene Zeitebenen das Schicksal mehrerer Frauen geschickt miteinander verwebt.

    Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/05/der-engelsbaum-lucinda-riley/

  • Mara, 21. April 2015

    ich bin großer Riley Fan und auch der Engelsbaum hat mich wieder begeistert von der Sprachgewalt und Fantasie der Autorin

  • Nicki, 22. März 2015
    Das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen

    Ich bin zu Beginn des Buches nicht richtig reingekommen, da es tatsächlich leicht verwirrend wirkte. Doch ich gab dem Buch glücklicherweise noch eine Chance. Ich bereute es nicht. Die Charaktere hatte man im Laufe der Geschichte kennengelernt und konnte so die Puzzleteile zu einem Ganzem fügen.
    Ich persönlich konnte nichts von dem, was dort passierte erahnen, ich war immer wieder überrascht, schockiert, mir kamen des öfteren die Tränen. Um es kurz zu sagen: Das Buch, war das schönste, welches ich je gelesen habe und kann es ruhigen Gewissens weiterempfehlen.

  • NiWa, 18. März 2015
    Damals in Marchmont Hall

    Nach über 30 Jahren kehrt Greta mit ihrem guten Freund David nach Marchmont Hall zurück. Auf dem Anwesen hatte sie einst einige schöne Jahre verlebt, an die sie sich jedoch nicht erinnern kann. Denn bei einem schrecklichen Unfall vor gut 20 Jahren ist sie an Amnesie erkrankt.

    Bei einem Spaziergang über das Grundstück, hält sie bei einem alten Grab inne und sieht dabei einer entsetzlichen Wahrheit ins Gesicht. Hier wurde ihr kleiner Sohn begraben und mit der plötzlichen Erinnerung an ihn, tritt ihre Vergangenheit auf einmal aus der Dunkelheit des Vergessens hervor. Aber ob sie sich wirklich erinnern will?

    Gemeinsam mit Greta schaut man in diese Vergangenheit zurück. Es war seinerzeit im London der Nachkriegszeit, den turbulenten Jahren aus heimkehrenden Soldaten, dem Wiederaufbau und der Hoffnung auf ein besseres Leben, als sie sich schwanger und mittellos zum ersten Mal nach Marchmont Hall begibt.

    Was weiter folgt, möchte ich nicht verraten. Aber es war eine nervenaufreibende Reise durch Gretas Geschichte und ich habe mit ihr etliche Jahrzehnte durchlebt. Die Rahmenhandlung, der an Amnesie erkrankten Greta, spielt in den 80ern und man erfährt nach und nach - teilweise aus ihrer Erinnerung, teilweise von anderen Personen, u.a. David, - was bis dahin geschehen ist.

    Und passiert ist hier so einiges! Die Geschichte ist sehr emotional, wobei ich nicht unbedingt die besonders kitschige Variante meine, sondern sie nimmt einen auf eine Berg-und-Talfahrt der Gefühle mit: man liebt, man hasst, man lacht, man weint, entwickelt Abscheu und hofft das Beste, und ich habe noch nie so unterschiedlich für eine Romanfigur empfunden.
    Greta war mir sympathisch, ich habe sie richtig gemocht. Doch mittendrin wurde ich so zornig auf sie bis sich diese Wut in herzergreifendes Mitleid auflöste und ich ihr am Ende wieder wohlwollend gegenüberstand.

    Einem anderen Charakter trieb es vor meinen Augen den Wahnsinn ins Gesicht, und dabei wollte ich nur, dass es auch die anderen bemerken, bevor das alles ein böses Ende nimmt …

    Hingegen gar nicht verstehen konnte ich die schier endlose Gutmütigkeit aller beteiligten Personen. Denn ich hätte hier vieles weder eingesehen noch verziehen, was vielleicht aber auch an meinem eher nachtragendem Naturell liegen mag.

    So mancher Dialog kam etwas aufgesetzt daher. Manchmal kam es vor, dass ein Ereignis beschrieben wurde und dann erzählten die Personen mit ganz genau den gleichen Worten davon, fast, als hätten sie während des Gesprächs ihren Charakter abgegeben und lesen nur die vorherigen Zeilen ab.

    Neben Gretas persönlichem Schicksal erhält man am Rande einen Blick auf die Filmindustrie und ihre Entwicklung bis in die 80er, wobei es sich zwar um erfundene Episoden handelt, deren Kern aber durchaus auf tatsächlichen Begebenheiten basiert, was meiner Meinung nach ebenfalls sehr interessant zu lesen war und dem Roman seinen historischen Grundton verliehen hat.

    Es ist eine spannende, teilweise erschütternde Familiengeschichte, die damals in Marchmont Hall ihren Anfang nahm, und die ich wahnsinnig gern gelesen habe.

  • Isabelle, 16. Februar 2015
    grosse Enttäuschung

    Nachdem ich vom "Orchideenhaus" und "Mädchen auf den Klippen" völlig begeistert war, hat mir "Der Lavendelgarten" schon weniger gut gefallen. "Der Engelsbaum" ist nun für mich leider der Tiefpunkt. Die ersten 200 Seiten sind voller Klischees und total vorhersehbar. Danach wird es zwar spannender, aber so richtig mitreissend wird es nicht, da die Personen zum Teil unsympathisch sind. Die Story selber ist nicht schlecht, aber die Umsetzung fand meiner Ansicht nach auf tieferem Niveau statt als ich es von der Autorin gewohnt bin. Irgendwie hat mich das Buch bzw. Cheska an die Romane von Sidney Sheldon erinnert, welche ich nie mehr lesen würde. Ich werde "Die Mitternachtsrose" kaufen, sobald das Buch als Taschenbuch verfügbar ist, und hoffe fest, dass dieses wieder meine Erwartungen erfüllt. Ich habe in einer obigen Rezension gelesen, dass der "Engelsbaum" schon viel älter ist - vielleicht ist das der Grund für meine Enttäuschung?

  • Jana, 10. Januar 2015
    Erschreckende Geschichte mit Abzügen

    Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hielt, war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch. Denn ehrlich gesagt lese ich sonst eher dünnere Bücher, solche mit über 600 Seiten meide ich größtenteils. Es sei denn das Buch spricht mich wirklich an, so wie dieses hier.

    "Der Engelsbaum" wurde vor ungefähr 20 Jahren von der Autorin geschrieben, aber erst jetzt veröffentlicht.
    Dies merkt man auch an dem Buch selbst, denn die neueren Werke sind meiner Meinung nach wesentlich besser.

    Wie es für Lucinda Riley üblich ist, springt auch dieser Roman in den Zeiten hin und her. Greta, die sich aufgrund eines Gedächtnisverlustes an nichts mehr erinnern kann, wird von David, einem guten Freund, über ihre Vergangenheit aufgeklärt.
    Im Prinzip enthält der Roman die Geschichte Dreier Generationen. Gretas, die ihrer Tochter und auch ihrer Enkelin.
    Trotzdem bin ich der Meinung es hätte eventuell alles etwas kürzer sein können. Irgendwie zogen sich manche Textpassagen doch sehr in die Länge und man hätte auch eher zum Punkt kommen können. Auch einige Personen waren mir etwas unsympathisch, wie zum Beispiel Greta selbst. Dafür sind mir David und seine Mutter LJ sehr ans Herz gewachsen. Aber auch Gretas Enkeltochter, Ava, hat mir sehr gefallen. Ich finde es erstaunlich, welche Entwicklung sie trotz ihrer Mutter gemacht hat. Obwohl sie alles, meiner Meinung nach, etwas zu leicht weggesteckt hat.
    Die wohl spannendste Geschichte ist die von Greta's Tochter, Cheska. Sie leidet an einer schweren, psychischen Erkrankung, die aber erst spät erkannt wird. Teilweise habe ich mich aufgrund ihres Verhalten sehr erschrocken und konnte alles gar nicht richtig begreifen. Größtenteils ist die Erkrankung aber auch die Schuld der Protagonistin, denn diese kann einige Tatsachen sehr gekonnt verdrängen.
    Eine besonders große Rolle spielt auch das Thema "berühmte Kinder", beziehungsweise wenn man Kinder zu früh ins Rampenlicht bringt. Im laufe der Handlung kann sich jeder selbst eine Meinung dazu bilden. Ich persönlich halte nicht allzu viel davon, vor allem wenn es das Kind daran hindert seine Kindheit auszuleben und richtig erwachsen zu werden.

    Ich finde auch, das der Titel nicht ganz passend gewählt wurde. Denn der "Engelsbaum" taucht nur ein einziges Mal im gesamten Roman auf. Der englische Titel hingegen ist perfekt.

    Außerdem sollte man sich nicht zu sehr vom Klappentext beirren lassen. Denn dieser hat meiner Meinung nach recht wenig mit dem eigentlichen Geschehen zu tun. Ich habe eine erschreckende Geschichte über Greta selbst erwartet. Stattdessen ist es eher eine über ihre Verwandten, in der sie natürlich eine nicht gerade kleine Rolle spielt. Die Spannung wird dadurch allerdings nicht getrübt.

    Ich kann das Buch mit Einschränkungen weiterempfehlen. Wer gerne etwas realitätsnahere Romane und vor allem die der Autorin liest, für den ist dieser Roman mit Sicherheit etwas.

  • Jana, 07. Januar 2015
    Erschreckende Geschichte mit Abzügen

    Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hielt, war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch. Denn ehrlich gesagt lese ich sonst eher dünnere Bücher, solche mit über 600 Seiten meide ich größtenteils. Es sei denn das Buch spricht mich wirklich an, so wie dieses hier.

    "Der Engelsbaum" wurde vor ungefähr 20 Jahren von der Autorin geschrieben, aber erst jetzt veröffentlicht.
    Dies merkt man auch an dem Buch selbst, denn die neueren Werke sind meiner Meinung nach wesentlich besser.

    Wie es für Lucinda Riley üblich ist, springt auch dieser Roman in den Zeiten hin und her. Greta, die sich aufgrund eines Gedächtnisverlustes an nichts mehr erinnern kann, wird von David, einem guten Freund, über ihre Vergangenheit aufgeklärt.
    Im Prinzip enthält der Roman die Geschichte Dreier Generationen. Gretas, die ihrer Tochter und auch ihrer Enkelin.
    Trotzdem bin ich der Meinung es hätte eventuell alles etwas kürzer sein können. Irgendwie zogen sich manche Textpassagen doch sehr in die Länge und man hätte auch eher zum Punkt kommen können. Auch einige Personen waren mir etwas unsympathisch, wie zum Beispiel Greta selbst. Dafür sind mir David und seine Mutter LJ sehr ans Herz gewachsen. Aber auch Gretas Enkeltochter, Ava, hat mir sehr gefallen. Ich finde es erstaunlich, welche Entwicklung sie trotz ihrer Mutter gemacht hat. Obwohl sie alles, meiner Meinung nach, etwas zu leicht weggesteckt hat.
    Die wohl spannendste Geschichte ist die von Greta's Tochter, Cheska. Sie leidet an einer schweren, psychischen Erkrankung, die aber erst spät erkannt wird. Teilweise habe ich mich aufgrund ihres Verhalten sehr erschrocken und konnte alles gar nicht richtig begreifen. Größtenteils ist die Erkrankung aber auch die Schuld der Protagonistin, denn diese kann einige Tatsachen sehr gekonnt verdrängen.
    Eine besonders große Rolle spielt auch das Thema "berühmte Kinder", beziehungsweise wenn man Kinder zu früh ins Rampenlicht bringt. Im laufe der Handlung kann sich jeder selbst eine Meinung dazu bilden. Ich persönlich halte nicht allzu viel davon, vor allem wenn es das Kind daran hindert seine Kindheit auszuleben und richtig erwachsen zu werden.

    Ich finde auch, das der Titel nicht ganz passend gewählt wurde. Denn der "Engelsbaum" taucht nur ein einziges Mal im gesamten Roman auf. Der englische Titel hingegen ist perfekt.

    Außerdem sollte man sich nicht zu sehr vom Klappentext beirren lassen. Denn dieser hat meiner Meinung nach recht wenig mit dem eigentlichen Geschehen zu tun. Ich habe eine erschreckende Geschichte über Greta selbst erwartet. Stattdessen ist es eher eine über ihre Verwandten, in der sie natürlich eine nicht gerade kleine Rolle spielt. Die Spannung wird dadurch allerdings nicht getrübt.

    Ich kann das Buch mit Einschränkungen weiterempfehlen. Wer gerne etwas realitätsnahere Romane und vor allem die der Autorin liest, für den ist dieser Roman mit Sicherheit etwas.

  • LeseBlick, 21. Dezember 2014
    Der Lauf der Dinge...

    Zu Beginn wird man förmlich mit Charakteren überflutet, dann kommen noch Erzählstränge in verschiedenen Zeitepochen dazu und schon ist das Chaos perfekt. Aber sehr schnell kam Licht in diese vielfältige Darstellung, was ich von Lucinda Riley auch nicht anders erwartet hatte.

    Das Buch spielt in der Zeit von 1945-1985 und es wurden damalige Themen sehr gut mit eingebracht: die Suche nach einem beruflichen Halt nach der Kriegszeit, familiäre Intrigen, ungewollte Schwangerschaften und gemachte Fehler, deren Auswirkungen zu spät erkannt wurden.

    Im Mittelpunkt sollte eigentlich Greta stehen, die durch einen Unfall ihr Gedächtnis verliert und 23 Jahre in einer Welt lebt, in der sie sich fremd fühlt. Jedoch war sie meines Erachtens nicht wirklich die Protagonistin. Lucinda Riley erzählt eher die Geschichte der Familie Marchmont und deren Verbindung zu Greta. Wir lernen sämtliche Charaktere kennen und deren meist tragische Geschichte, denn alle tragen eine solche mit sich.
    Einen besonderen Weg in mein Herz haben L.J. und ihr Sohn David gefunden! L.J. ist Greta’s Schwägerin und David der Neffe Greta’s Ehemanns. Beide Charaktere zeigen dem Leser eine tolle Persönlichkeit und erwärmen mit ihrem Auftreten und Taten das Herz.
    Andere Charaktere, wie z.B. Ava, Greta’s Enkelin kamen mir sehr naiv und schwach vor. Und dann wäre da noch Cheska, Greta’s Tochter. Sie ist wohl der spannendste Charakter im Buch und hat sogleich eine schockierende und traurige Geschichte.

    Greta und David, deren Bekanntschaft in einem Varieté Theater begann, verzwickt sich auf wirklich weitreichende Art. Am Ende des Buch denk man einfach nur, was für eine Geschichte, die sich über so viele Generationen ausdehnt.

    2 Geschichten bewegten mich ganz besonders. Es waren die Liebesgeschichten in dem Buch, die mich am meisten bewegten. Der Grund dafür sind die vielen verpassten Jahre, die der Liebe im Wege standen, aber mehr verrate ich nicht.

    Das heikelste Thema war, wie steht man zu dem Thema: Eltern, die ihre kleinen Kinder berühmt machen! Meine Meinung darüber kann ich mir immer noch nicht so ganz bilden. Dieses Thema verfolgt uns ja sehr oft in den Medien, meistens nimmt der Druck in der frühen Kindheit ein böses oder trauriges Ende. Danke an die Autorin, dass dieses Thema so spannend in dieses Buch eingebracht wurde.

    Kleine Abzüge gibt es dennoch. Der Klappentext verspricht Greta’s Geschichte, jedoch erfahren wir viel mehr über die Geschichte ihrer Tochter Cheska und ihrer Enkelin Ava. Und dann war ich ein wenig enttäuscht in Hinsicht auf den Titel des Buches, „Der Engelsbaum“. Wir erfahren zwar, welche Bedeutung er hat, aber er kommt lediglich 1 Mal im Buch vor und das finde ich sehr schade. Auch weil dieses wunderschöne Cover einen Blick auf Bäume erkennen lässt, hätte ich mir dahingehend eine größere Bedeutung versprochen.

    Fazit
    Ein weiterer gelungener Roman von Lucinda Riley, der wieder mit einer ganz anderen Geschichte und anderen Themen überzeugt und nur kleine Kritikpunkte mit sich bringt. Des Weiteren ist dieses Buch ein Cover-Highlight 2014.

  • Janine2610, 17. Dezember 2014
    Ein wundervolles Buch zum Abtauchen!

    In das Buch kann man sich so richtig hineinfallen lassen.
    Ein bisschen hat es mich ja an Lucinda Rileys "Das Orchideenhaus" erinnert. Auch hier gibt es nämlich wieder zwei Erzählstränge - beide aus 19..er Jahren.

    Da Greta an einem Gedächtnisverlust leidet, weiß man als Leser erst mal genauso viel bzw. wenig wie sie. Erst als Greta nach vielen Jahren wieder nach Marchmont Hall zurückkehrt, regen sich Erinnerungen an damals. Und genau da werden wir zum ersten Mal in die Vergangenheit zurück katapultiert. Nach und nach erfährt man wie >alles< begann und wie es schlussendlich zu dem Unfall gekommen ist, bei dem sie ihr Gedächtnis verloren hat. Dabei treten unfassbare Dinge zu Tage.
    Eine große, wichtige Rolle spielt hierbei Gretas Tochter Cheska. Cheskas unglaubliche, erschreckende Entwicklung, vom Baby bis zur erwachsenen Frau, all das erfährt man sodann kontinuierlich.
    Cheska war für mich persönlich eine der interessantesten, wenn auch eine der unheimlichsten, Charaktere im ganzen Buch.
    Meine Sympathie zu Greta war ziemlich wechselhaft, viel lieber hatte ich David, den Menschen, der in Gretas Leben seit jeher ein große Rolle gespielt hat, aber auch Ava, Gretas Enkelin, mochte ich wirklich gerne.

    Was mir nach einer Weile ein bisschen auf die Nerven gegangen ist, war das Wort "Schätzchen" und dass, wenn sich irgendjemand vom anderen verabschiedet hat, es einen Kuss auf die Wange, die Stirn oder den Scheitel gab... - Das alles kam eindeutig zu oft vor!

    Irre, wahnsinnig, mitreißend, spannend und interessant sind die Adjektive, die diesen Roman am besten beschreiben würden. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen - Unterhaltung auf ganzer Linie.

  • Bücher in meiner Hand, 02. Mai 2019
    Voller Wendungen

    Auch "Der Engelsbaum" gehört zu den Büchern, die Lucinda Riley bereits vor vielen Jahren geschrieben hat, nun aber neu aufgelegt wurde. Man merkt es, denn:

    Der Rahmenhandlung des 640-seitigem Roman wird bereits in den ersten 18% erzählt. Zuerst dachte ich: "Oje, das wars nun; die restlichen 420 Seiten werden sicherlich ein Kampf zum lesen, weil langweilig".

    Aber nein, langweilig wurde es nicht. Im Gegenteil. Der gesteckte Rahmen erweist sich als vollgefüllt mit Ereignissen. Kennt ihr den Spruch "Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her"? Für "Der Engelsbaum" würde ich ihn umschreiben in "Immer wenn du denkst jetzt geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Problem daher". Denn jedes Mal wenn man denkt, das wars jetzt, kommt nochmals eine überraschende Wendung. Und nochmals eine, und nochmals eine....

    Der Roman ist wie immer bei Lucinda Riley gut geschrieben, doch mir war es zu viel an Inhalt. Der Schluss versöhnt zwar wieder, aber der Weg dahin war mir zu lang.

    Die junge Greta könnte man oft ohrfeigen, denn sie kommt so naiv rüber - später bewundert man sie trotzdem für all das was sie durchgemacht hat.

    Fazit: Ein Roman über Leute, die nicht merken, welche Personen für sie wirklich wichtig sind. Unausgewogen und langatmig, trotz oder wegen der vielen Ereignisse, aber dennoch gut geschrieben und deshalb 4.5 Punkte.

  • Jacqueline Black-Wienisch, 24. Januar 2015
    Eine wudervolle Geschichte über Liebe und Familiendrama in drei Generationen

    Die Autorin, Lucinda Riley, geboren 1968, sagt von sich selbst, sie sei den Orten ihrer frühen Vergangenheit sehr verbunden. Dies kommt auch in dem Buch "Der Engelsbaum" sehr gut zur Geltung.
    Greta besucht, 30 Jahre nach ihrer Abreise aus dem walisischen Hochland, endlich wieder ihre frühere Heimat Marchmont, wo sie ihre Zwillinge Cheska und Jhonny geboren hatte, als sie noch keine 20 Jahre alt gewesen war. Nach dem Tod ihres Sohn infolge einer Lungenentzündung im Alter von drei Jahren kehrt sie mit ihrer Tochter Cheska nach London zurück und lebt dort, bis ihr eines Tages ein tragischer Unfall geschieht. Sie liegt zunächst 9 Monate im Koma und als sie erwacht, ist sie ihrer Vergangenheit beraubt. Doch durch den Weihnachtsbesuch in ihrer früheren Heimat erlangt sie Stück für Stück ihr Gedächtnis zurück und es kommen schreckliche Wahrheiten ans Licht, mit denen sie fertig werden muss.

    Lucinda Riley beschreibt fesselnd und gefühlvoll die Lebensgeschichte dreier Generationen. Zu Beginn war ich schlicht verirrt von den familiären Zusammenhängen, die einem so mirnichts dirnichts entgegengeschleudert werden. Man bekommt doch sehr viele Charaktere gleichzeitig vorgestellt und da heißt es, Durchblick wahren, was mir wirklich nicht leicht gefallen ist. Doch schon nach wenigen Kapiteln lichtet sich das Durcheinander um die familiären Verhältnisse. Was man von diesen halten mag, sei jedem selber überlassen. Ich jedenfalls finde Gretas Entscheidung unter den damaligen Umständen zwar nicht gut, aber nachvollziehbar.
    Über die dargestellten Charaktere bin ich doch gespaltener Meinung. Ich kann gar nicht so genau definieren, wer denn nun eigentlich Protagonist der Geschichte ist. Es werden irgendwie drei Geschichten nebeneinander erzählt, die aber alle ineinander greifen. Zuerst wäre da Greta, die mir zu Anfang ganz sympathisch erschien, dann aber immer unsympathischer wurde. Dann wäre da Cheska, Greta's Tochter, über deren Darstellung ich mich wirklich erschreckt habe. Eigentlich tat sie mir Großen und Ganzen einfach Leid, obwohl auch in der ein oder anderen Situation eine gesunde Portion Abneigung mitschwang. Sie leidet an einer psychischen Störung, die in ihrem Umfeld keiner erkennt. Aufgrund dessen tut sie schreckliche Dinge, für die man sie - gäbe es diese Störung nicht - eigentlich abgrundtief hassen müsste. Und zuletzt wird die Geschichte von Ava, Cheska's Tochter und Greta's Enkelin, erzählt. hier hatte ich das Gefühl, Ava sei oberflächlich konstruiert. Ihr Leben verläuft wahrlich nicht so, wie es verlaufen sollte, wobei sie das alles ziemlich locker verpackt, was mir nicht so ganz nachvollziehbar erscheint.
    Wenn ich mich entscheiden müsste, welche Figur mir am besten Gefallen hat, ist es David, Greta's bester Freund, und ihr einziger wirklicher Freund. Er kümmert sich rührend und stellt seine eigenen Bedürfnisse völlig hinten an. Ihm geht es fast ausschließlich darum, dass es Greta gut geht. Er hilft, wo immer er helfen kann. Ebenso wie seine Mutter LJ (Laura Jane), die auch ein sehr großes Herz hat.
    Sehr gut gefallen haben mir die Zeitsprünge, die gekonnt die Geschichte nach und nach klarer werden lassen, ohne die Spannung zu früh zu nehmen oder zu sehr zu verwirren, wie ich zunächst befürchtet hatte.
    Der Titel, der ja von meinen Vorrednern als nicht so ganz treffend empfunden wurde, hat mich doch sehr überzeugt, denn der Engelsbaum gibt der Geschichte die entscheidende Wendung, wenn er auch nur einmal genannt wird. Ohne diesen Baum würde die Geschichte in sich nicht schlüssig. Daher finde ich den Titel sehr passend.
    Was den Klappentext angeht muss ich den anderen Rezensenten jedoch Recht geben. Er ist sicherlich nicht unbrauchbar, lässt aber den falschen Schluss auf die Geschichte zu. Ich habe auch eher eine Geschichte über Greta allein erwartet und wurde dahingehend echt enttäuscht, was den Inhalt des Buches jedoch nicht schlecht macht. Ein etwas anderer Klappentext hätte meine Erwartung an die Geschichte sicherlich etwas anders gestaltet und dann völlig getroffen.
    Da es das erste Buch von Lucinda Riley war, das ich gelesen habe, fehlt mir sicherlich der Vergleich zu anderen ihrer Werke, deswegen vergebe ich für das Buch 5 Sterne. Mir hat es einen riesigen Spaß gemacht, die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen und sie auf ihrem Weg zu begleiten, wobei mich die beiden Liebesgeschichten in dem Buch, sehr berührt haben. hier sieht man wieder: Das Leben ist zu kurz um über die Gefühle anderer bloß nachzudenken. Man muss über seine Gefühle sprechend, und zwar früh genug, bevor es zu spät ist. Und es gibt eine Liebe, die einfach unzerstörbar ist: Die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.

  • Whoireallyam_katjaswelt , 19. März 2022
    Verstörend, liebevoll, verwirrend, eingängig... Ein typischer Riley

    Als eines der frühestens Werke der Autorin konnte mich auch diese Geschichte wieder in ihren Bann ziehen, auch wenn ich der Meinung bin, dass es des Dramas ein bisschen zuviel war.

    Die Geschichte rund um Greta und Cheska fand ich mega spannend. Der kontinuierliche Verfall von Cheska war super dargestellt, auch wenn ich nicht verstanden habe, wie sie in Hollywood so cool bleiben konnte. Hier gibt es für mich ein paar Ungereimtheiten.

    Dass Greta so lang ihr Gedächtnis verloren hat und nicht jemand eher mal auf die Idee gekommen ist, sie zu verdonnert, nach Marchmont zu fahren, hat mich ebenfalls gewundert. Ihre Geschichte war insgesamt sehr abstrus. Sie will selbstbestimmt und tough sein und macht sich immer wieder von einem Menschen abhängig. Wirklich etwas geleistet hat die gute Frau nämlich leider nie...

    David, der Hahn im Korb und Retter der Witwen und Weisen hatte für mich tatsächlich schon eine fast krankhafte Verstrickung in alle Geschehnisse. Nix geht ohne den guten Mann! Auch seine Freundin war ihm da keine so sonderlich große Hilfe.

    Alles in allem war es von allem ein bisschen viel, aber so spannend geschrieben und erzählt, dass ich gefesselt am Hörbuch hing. Man will ja als Hörer*in doch wissen, was Chesta nun schon wieder anstellt und ob Greta ihr Gedächtnis zurück bekommt.

  • SophieNdm, 03. April 2018
    Irgendwie anstrengend

    Inhalt:
    Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte.

    Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie.

    Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn!

    Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war.

    Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken.

    Meine Meinung:
    Vorsicht, Spoiler!


    Optisch gefällt mir "Der Engelsbaum" sehr. Das Cover ist ein totaler Hingucker und passt, wie ich finde, perfekt zum Buch.


    Das ist nun mein Siebtes Buch von Lucinda Riley. Im Vergleich zu ihren anderen Romanen finde ich "Der Engelsbaum" eher so mittelmäßig und etwas zäh.


    Dennoch konnte mich der tolle Schreibstil und die liebevolle Gestaltung der Charaktere überzeugen. Dies ist aber meiner Meinung nach kein geeignetes Buch um Lucinda Riley als Autorin kennen zu lernen, sondern eher etwas für Fans.


    Der Einstieg in das Buch zieht sich etwas und es dauerte ca. 100 Seiten, bis ich richtig in der Geschichte drin war.

    Dann aber war ich von der Story gefangen und wollte stetig wissen wie es nun mit Greta und Cesca weiter geht.


    Im Allgemeinen fand ich Greta anfangs sympathisch, obwohl sie ziemlich egoistisch handelt.

    Ich konnte sie und ihre Entscheidungen verstehen. Gegen Ende jedoch wurde sie immer rücksichtsloser sogar Cesca gegenüber.

    Das fand ich nicht gut. Cesca hat mir leid getan, da sie nicht die notwendige Hilfe bekommen hat. Später hat man auch gesehen, dass das ein Fehler war.

    Ich habe selten einen Charakter erlebt den ich unsympathischer fand als Cesca.

    Sie ist absolut selbstsüchtig, egoistisch, hinterhältig und labil. Gegen Ende hat sie mich immer mehr aufgeregt.

    Ava und L.J fand ich sehr sympathisch, vernünftig und bodenständig. Die beiden haben für mich das Buch gerettet, zumindest in charakterlicher Hinsicht.

    David war mir zu naiv und schwach.


    Obwohl von der Handlung her erst gegen Ende mehr passiert, hat mich der Roman nie wirklich gelangweilt, ich wurde immer gut unterhalten.

    Einzig Ceskas Verhalten hat mich immer wieder auf die Palme gebracht.


    Das Ende war relativ absehbar und etwas zu kitschig für meinen Geschmack.




    Zum Hörbuch:


    Das Hörbuch wurde von Simone Kabst sehr angenehm vertont.

    Ihre Stimme hat gut zu der Geschichte und zur Hauptprotagonistin Greta gepasst.

    Sie hat viel Gefühl in Ihre Stimme gelegt und das Hörbuch meiner Meinung nach sehr passend vorgelesen.

    Die Kapitel wurden angesagt, das finde ich immer zur Orientierung ganz gut.


    Leider hatte meine CD wohl ein paar technische Fehler. Oft brach die Erzählung mitten im Satz ab oder machte einen plötzlichen, unzusammenhängenden Sprung in andere Sätze oder Kapitel.

    Dennoch konnte ich der Geschichte gut folgen, da die Sprünge keine größeren Abschnitte umfassten und auch nicht so oft vorkamen. (ca. 15 mal im ganzen Hörbuch)

    Fazit:
    Ein guter Roman, aber es gibt bessere Bücher von Lucinda Riley.
    Allzu viel Action darf man hier nicht erwarten, dafür viel Gefühl und Drama.

  • Florenca, 04. Dezember 2016
    einfach nur begeistert!

    Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und hochspannend. Ich hab das Buch gehört und am Ende die halbe Nacht durchgemacht, weil es so spannend war. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen und ich muss sagen, in diesem Buch konnte mich die Zwei-Zeiten-Ebene wirklich begeistern.

    Story: Greta verbringt ihr erstes Weihnachtsfest seit einem schlimmen Unfalls auf demSitz ihrer Familie. Dort beginnt die Spurensuche nach ihren Wurzeln, ihren Erinnerungen, denn seit einem Unfall leidet Greta an einer Amnesie.

    Der Leser begibt sich mit Greta auf eine spannende Reise durch ihr Leben. Vor allem ihre Tochter hat den zweiten Teil des Buches sehr geprägt, denn sie ist eine sehr spezielle Person mit einigen psychischem Problemen. Sie bestimmt die Haupthandlungen des Geschehens und prägt das Leben aller Personen, wie es keine andere Person in dem Roman tut.

    Auch ein Mann spielte in Gretas Leben eine wichtige Rolle; David. Sie verliebte sich nach ihren Unfall in ihn, aber ihren fehlen die Erinnerungen und der Mut, um ihn auf ihre Gefühle anzusprechen. Ihre Erinnungen und diese Liebe komplettieren die Handlung, welche die letzten 40 Jaher ihres Lebens und das Lebens ihrer Familie darstellt.

    Fazit: Das war mein erster Roman der Autorin und ich bin absolut begeistert von ihrem Schreibstil, der Handlung und einfach dem Gesamtpacket. Weitere Romane werden defintiv folgen!

  • lenisvea, 23. Mai 2016
    Ein absolut tolles Hörbüch

    € 14,99 [D]*
    € 16,90 [A]* | CHF 21,90*
    (* empf. VK-Preis)
    Hörbuch MP3-CD
    ISBN: 978-3-8445-1588-6
    Erschienen: 08.12.2014

    Zum Hörbuch: http://www.randomhouse.de/Hoerbuch-MP3/Der-Engelsbaum/Lucinda-Riley/der-Hoerverlag/e465657.rhd

    Kann sie sich DER WAHRHEIT STELLEN? – Der GRANDIOSE ROMAN von Bestseller-Autorin LUCINDA RILEY

    Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in die verschneiten Berge von Wales – ohne jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet Greta an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt mit der Suche nach der Frau, die sie einmal war. Doch wird sie genug Mut aufbringen, um der schockierenden Wahrheit ins Gesicht zu blicken?
    Meine Meinung:
    Bei mir ist es ja so, dass ich bisher alle Bücher der Autorin abgesehen von der "Die sieben Schwestern-Reihe" gehört habe, da mir Simone Kabst auch sehr gut als Sprecherin gefällt. Mein absolutes Lieblingsbuch von Lucinda Riley ist Die Mitternachtsrose, jetzt kommt Der Engelsbaum auf jeden Fall dazu.
    Ich bin sofort gut in die Geschichte rein gekommen. Es hat ja eine lange Hördauer von über 17 Stunden, aber ich habe es innerhalb von drei Tagen durchgehört, weil ich einfach in jeder freien Minute wissen wollte, wie es weiter geht.
    Mir sind die Charaktere auch total ans Herz gewachsen, am liebsten mochte ich David, sowohl als jungen Mann als auch später, aber auch die anderen Charaktere sind sehr toll.
    Die Geschichte an sich hat mir total gut gefallen, sie wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Man lernt in diesem Buch Greta als junge Frau kennen und begleitet sie in ihrer Lebensgeschichte bis hin zur Urgroßmutter. Es geht um Liebe, Verlust, Trauer, falsche Entscheidungen und verpasste Chancen und noch um so viel mehr.
    Für mich war schon sehr früh klar, dass dies ein 5 Sterne Buch werden könnte, obwohl die Messlatte mit Die Mitternachtsrose sehr hoch lag.
    Ich kann dieses Hörbuch absolut empfehlen für alle Lucinda Riley Fans, aber auch für alle, die es werden wollen. Für mich ist es ganz klar ein 5 Sterne Buch/Hörbuch.

  • Heidi, 03. Mai 2016
    Der Engelsbaum

    Zum Inhalt :

    Es ist 1945 , Greta ist gerade mal 18 Jahre alt . Sie verdient sich ihr Geld in einem Londoner Theater als Tänzerin . Gerade als sie glaubt sie können diesen Beruf an den Nagel hängen und die Ehefrau eines Soldaten werden . Entdeckt selbiger das sie ihr Geld als Showgirl verdient . Was er auf gar keinen Fall akzeptieren kann Ohne ein Wort der Erklärung lässt er unwissend Greta schwanger zurück .
    Ihre Karriere ist zu Ende . Ihr Kollege David hilft ihr und schickt sie zu seiner Mutter nach Marchmont damit sie in Ruhe ihr Kind bekommen kann . Dort angekommen lernt sie den Onkel von David kennen und heiratet ihn damit ihr Kind versorgt ist und einen Ehelichen Namen bekommt . Das Drama beginnt , als ihre Zwillinge das Licht der Welt erblicken , und ihr Sohn mit gerade mal 3 Jahren stirbt . Ihre Ehe wird zur Hölle und so beschließt sie wieder zurück nach London zu gehen . Mit ihrer Tochter Cheska baut sie sich ein Leben auf . Da sie den Unterhalt für sich und ihre Tochter verdienen muss , arbeitet sie als Sekretärin und verliebt sich in ihren Chef . Deren Frau setzt sie darauf hin auf die Straße .
    Ihr ehemaliger Kollege David tritt wieder in ihr Leben und macht sie mit einem Agenten aus der Filmbranche bekannt . Dieser hilft ihr , ihre Tochter Cheska mit 4 Jahren in der Filmwelt berühmt zu werden . Sie mutiert zur Übermutter und behütet ihre Tochter über alle Maßen . Das Mädchen erkrankt psychisch . Und das Drama nimmt seinen Lauf als Cheska mit 16 Schwanger wird und Greta einen Unfall mit Gedächtnisverlust erleidet ....Jahre später entdeckt Greta bei einem Spaziergang im Wald das Grab . Und langsam kehren die Erinnerungen wieder zurück .

    Mein Fazit :

    Ich bin begeistert :) Durch die längere Laufzeit als üblich , bekommt der Hörer die Möglichkeit alle Charaktere besser kennen zu lernen . Teils ist die Geschichte vorhersehbar und an mancher Stelle unerwartet . Die einzelnen Kapitel wurden mit der Jahreszahl und dem Ort vorgestellt so das es dem Hörer ohne Probleme möglich ist , der Geschichte auch bei längeren Pausen zu folgen .
    Da dieses Hörbuch vor 20 Jahren schon geschrieben worden ist , und man einfach im Hinterkopf behalten muss das es zu einer Zeit spielt wo ledige Mütter einen sehr schlechten Ruf genossen haben . Kann man sich leicht vorstellen wie diese Zeit für selbige Frauen gewesen sein muss . Ebenfalls die vornehmere Ausdrucksweise ist hier auffällig , aber nicht unangenehm . Das Buch spielt in einer anderen Zeit
    Mir hat dieses Buch unglaublich gut gefallen . Es war einfach ihm zu folgen . Wenn es auch mittig ein wenig langatmig war . Macht das zuhören denn noch Spaß .Daher gibt es von mir 5 ***** und eine Kaufempfehlung

  • Aleena, 23. Juli 2015
    eine Familientragödie

    2 mp3-CD's
    Gesamtlaufzeit ca 17 h 24 min
    Vollständige Lesung
    leicht auf mobile Endgeräte überspielbar und auf allen Autoradios abspielbar.
    gelesen von Simone Kabst


    Simone Kabst - deutsche Schauspielerin ( Tierärztin Dr.Martens, rote Rosen und Claudia,Mädchen von Klasse 1.

    hat schon gesprochen für: Cecelia Aherns - Für immer vielleicht, Janet Evanovichs - Das beste zum Kuss, Lucinda Riley - das Orchideenhaus,Das Mädchen auf den klippen,der Lavendelgarten,Die Mitternachtsrose und das italienische Mädchen.


    Wie viele Schicksalsschläge kann eine einzige Familie haben?
    Greta kehrt nach 30 Jahren in das Herrenhaus Marchmont Hall zurück-ohne jede Erinnerung an die Vergangenheit. Seit einem Unfall leidet sie an Amnesie. Als sie im winterlichen Spaziergang auf ein Kindergrab stößt, fängt sie an sich zu erinnern. Hier lieg ihr Sohn, ihr geliebter Engel.
    Nach und nach erzählt sie ihre Geschichte.



    Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch, welches ich freundlicher Weise zur Verfügung gestellt bekommen habe.

    Jeden Abend bin ich in dieses Hörbuch und der Geschichte um Greta und Marchmont Hall, abgetaucht und habe diese Geschichte voller Spannung verfolgt. An einschlafen war nicht zu denken, denn sehr eindringlich erzählt die Sprecherin, die Geschichte. Aller 5 min wurde ein Track gesetzt, damit man wieder an diese Stelle springen konnte, was sich als Segen entpuppt hat. Das Ganze ist im mp3 Format und eigentlich dachte ich, dass mein Player das abspielt was er leider nicht tat. Ich habe aber gesehen das es auch ein anderes Format mit 6 cd‘s gibt. Aber da ich mir eh schon länger vorgenommen hatte, mir einen neuen Player zu kaufen, hab ich dies dann auch endlich in die Tat umgesetzt.

    Die Sprecherin fand ich ganz ok, ihre Stimme ist angenehm, aber manches Mal fand ich die Betonung der Figuren gewöhnungsbedürftig. Ich kann es so gar nicht beschreiben, aber wenn ihr es hört, dann werdet ihr wissen was ich genau meine. Hätte bei dieser Geschichte auch gern einem Mann zugehört, aber Greta spricht eben und erzählt, da passt eine weibliche Stimme besser. Ich mochte die Geschichte, wobei mir die erste cd am besten gefallen hat. Die Vergangenheit von Greta fand ich sehr spannend. Leider hält die Spannung nicht bis zum Schluss an, ab und an bin selbst ich abgedriftet und musste dann die Stelle nochmals hören, um der Geschichte folgen zu können. Ich habe mich auch immer wieder gefragt, wieviel Schicksalsschläge diese Familie noch ertragen muss und wann es endlich gut ist. Übrigens mein einziger Kritikpunkt.

    Endfazit

    Kann ich sehr empfehlen, der auf Familientragödien steht und einer Familie gern eine ganze Weile folgen möchte.

  • Michaela G., 10. Juli 2015
    Über falsche Entscheidungen und ihre Folgen

    Kurzbeschreibung
    Nach dreißig Jahren kehrt Greta nach Marchmont Hall zurück, ohne jegliche Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem Unfall leidet sie an Amnesie.
    Während sie auf dem Anwesen spazieren geht, entdeckt sie das Grab ihres eigenen Sohnes. Greta begibt sich auf die Suche nach sich selbst und entdeckt dabei eine schockierende Wahrheit.

    Mein Eindruck
    Dieser Familienroman beinhaltet vier Erzählstränge. Hierbei handelt es sich um die Frauen dreier Generationen und einer männlichen Person. Marchmont Hall ist nicht nur ein traumhaft schönes Anwesen, sondern auch ein Ort vieler Schicksale und Geheimnisse. Und über genau diese Geheimnisse werden in dieser tragischen und einfühlsamen aber auch spannenden Handlung berichtet.
    Sie beginnt im Jahre 1985, springt aber auch aufgrund der Erinnerungen an die Vergangenheit, in die Jahre davor, wie zum Beispiel ins Jahr 1945 nach London, eine Zeit, in der Greta versucht, sich beruflich als Showgirl durchzuschlagen.
    Natürlich handelt die Geschichte auch von Liebe und berichtet über falsche Entscheidungen und ihre fatalen Folgen. Dadurch entstehen einige lang wirkende Passagen, über die ich aber getrost hinwegsehen konnte.

    Charaktere
    Die Personen werden sehr detailliert und lebendig beschrieben.
    Sie verleiten dazu, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sich Gedanken zu machen.
    Im Grunde genommen waren alle Personen für mich interessant, manchem faszinierend, andere schon unangenehm.
    Vor allem Cheska fand ich richtig beeindruckend beschrieben, sie schaffte es, dass ich zwischen Mitleid und Antipathie schwankte.

    Handlungsorte
    Der Schauplatz dieser Geschichte befindet sich hauptsächlich in London und auf Marchmont Hall.
    Ob es sich um das bunte und hektische Stadtleben in London handelt oder das ruhige Leben auf dem Anwesen, beide Orte sind sehr bildhaft beschrieben und es fiel mir sehr leicht, mir diese vorzustellen.
    Vor allem die Beschreibung Marchmont Halls fand ich sehr beeindruckend, mit all seinen Räumen, Gärten und Bewohnern.

    Sprecherin
    Simone Kabst ist mir bereits durch andere Lucinda Riley Hörbücher bekannt. Sie stellt mit ihrer fröhlichen und warmen Stimme alle Figuren glaubwürdig da, haucht Ihnen Leben ein und vermag es, sich in verschiedene Emotionen überzeugend einzufinden.
    Gerade die Interpretation von Cheska und ihren Gedanken hat mich fasziniert.

    Fazit
    „Der Engelsbaum“ ist eine Familiengeschichte, die auf tragische und teils auch spannende Weise erzählt, welche Folgen die falschen Entscheidungen haben können.
    Die Geschichte mag vorhersehbar sein und ihre Längen haben, ist aber dennoch interessant und fesselnd und konnte mich allein aufgrund der interessanten Charaktere, begeistern.
    © Michaela Gutowsky

  • Buechergeplauder, 25. Juni 2015
    Lucinda Riley - Der Engelsbaum

    Seit einem schweren Unfall leidet Greta an Amnesie. Doch nach dreißig Jahren kehrt sie zurück in ihre alte Heimat, dort wo sie aufgewachsen wurde und ihre Erinnerung Stück für Stück wieder erscheint, nach Marchmont Hall.

    Beim spazieren stößt Greta an ein Grab. Dort ist ein kleiner Junge begraben, es ist ihr eigener Sohn, laut der Inschrift. Greta kann nicht glauben, dass ihr eigener Sohn dort liegt, er war doch noch so klein. Wieso musste er sterben? Verstört und schockiert über ihre Entdeckung versucht Gerta sich an die Vergangenheit zu erinnern und so langsam wird ihr einiges wieder klar.

    Greta lernt einen jungen Mann kennen. Sofort ist sie in ihn verliebt, doch er stammt aus gutem Hause und weiß nicht, dass Greta halb nackt vor einem großen Publikum tanzt um etwas Geld zu verdienen. Der Junge Mann möchte sie heiraten, Greta ist begeistert und willigt sofort ein. Greta hat ihre letzte Show, dannach zieht sie zu ihrem Geliebten, weg von dieser grässlichen Armut, endlich hat sie die Chance, ein besseres Leben zu führen. Doch ihr Verlobter taucht am nächsten Tag nicht auf. Hat er sie vergessen? Ist er ohne sie gefahren? Was um alles in der Welt ist passiert, dass er Greta, die Frau die er heiraten wollte sitzen lässt? Sie ist verzweifelt und dann ist da noch dieses kleine Problem. Ihr Bauch wird immer größer und größer - sie ist schwanger!

    Ihr bester Freund, David, nimmt Greta mit zu sich nach Hause, nach Marchmont Hall. Dort soll sie ihr Kind bekommen und sich erstmal ausruhen. Greta weiß, dass David mehr als nur eine Freundin in ihr sieht, doch sie ist sich nicht sicher, ob sie jemals mehr als nur David, ihren besten Freund in ihm sehen kann.

    Greta zieht nach Marchmont Hall, findet einen Mann und bekommt zwei wunderbare Kinder, ein Mädchen und einen Jungen. Der Junge stirbt, ihr Mann wird zum Alkoholiker, Greta sieht nur einen Ausweg, ihre kleine Tochter nehmen und weg von all den Problemen.

    Sie fängt ein neues Leben mit ihrer Tochter an. Ein Leben, das zunächst großartig aussieht, doch ihre Tochter mehr schädigt, als sie gedacht hatte.

    "Der Engelsbaum" von Lucinda Riley, ist mir durch das wunderbare Cover sofort aufgefallen. Ich persönlich habe noch kein Buch von Lucinda Riley gelesen, aber viele ihrer Bücher sprechen mich an und liegen seit geraumer Zeit auf meiner Wunschliste. Nach diesem Buch ist mir klar, dass ich auf jeden Fall mehr Bücher, in nächster Zeit, von der Autorin, lesen werde. Dieses Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es hat definitiv meine Erwartungen übertroffen.

    Zuerst ein kleiner Überblick, Greta verliert ihr Gedächtnis und sie versucht sich wieder an ihre Vergangenhit Stück für Stück zu erinnern. Immer wieder bekommen wir kleine Einblicke in die Vergangenheit von Greta. Als Gretas Kapitel abgeschlossen ist, bekommen wir Einblicke in das Leben von ihrer Tochter, bis hin zum Leben ihrer Enkelin. Was von Generation zu Generation spannender wird. natürlich bleibt Greta da nicht außen vor, auch im Leben ihrer Tochter und ihrer Enkelin spielt sie eine große Rolle.

    Greta erscheint einem etwas naiv und vielleicht sogar etwas verstörend. Je mehr man von Greats Vergangenheit erfährt, desto mehr versteht man, wieso sich die ganze Geschichte so entwickelt hat. Verstörend ist es mit anzusehen, wie sich Gretas Tochter, Cheska, entwickelt. Sie wird zu einem Kinderstar, doch auch die größten Sterne in Hollywood erlöschen einmal. Cheska, die von ihrer Mutter behutsam aufgezogen wird, weiß einfach nicht, wie die Welt da draußen wirklich tickt. Sie macht die selben Fehler wie ihre Mutter, nur dass sie daraus nicht lernt, sondern weiter blind durch die Welt läuft. Cheska tut mir das ganze Buch über Leid. Dieses Mädchen hat den Blick zur Realität verloren.

    Ich habe mir das Hörbuch, vom Hörverlag, angehört. Ich muss gestehen, dass die Sprecherin einen super Job gemacht hat. Sie bringt Gefühle, wie Verzweiflung, Wut, etc. einfach perfekt rüber. Man hat das Gefühl, dass man genau weiß, was die Person gerade fühlt und man sogar ein kleines bisschen mit ihr fühlen kann.

    Ein negativen Punkt hatte die Geschichte trotzallem. Sie fängt etwas schleppend an. Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten mich richtig in die Geschichte hineinversetzen zu können. Doch das legt sich nach der Zeit. Am Ende kann man nicht mehr aufhören über die Geschichte nachzudenken und möchte nur noch wissen, wie sie ausgeht und was mit allen Beteiligten passiert.

  • Lena Wilczynski, 09. Juni 2015
    Berührend, aber zu langatmig ..

    Cover:
    Das Cover lädt zum Träumen ein :-)
    Man sieht eine junge Frau, in einem zauberhaften Kleid. Sie steht auf einem Balkon eines alten Herrenhauses, welches für mich Marchmont darstellt. Über ihr die Äste eines herrlichen blühenden Baumes.
    Im Hintergrund ist eine winterliche, verschneite Landschaft zu sehen.

    Der Engelsbaum

    Inhalt:
    Mir fällt es ehrlich gesagt ein wenig schwer, dieses Hörbuch zu bewerten, da ich eine zweigeteilte Meinung habe. Zu Beginn der Geschichte war ich mit den unzähligen Charakteren und den wechselnden Handlungssträngen, doch etwas überfordert.
    Greta steht im Mittelpunkt der Handlung. Sie leidet nach einem Unfall an Amnesie und ihre Lebensgeschichte, an die sie sich nach und nach erinnert, wird wie in einem Rückblick auf ihr Leben erzählt. Dabei muss sie sich mit den Fehlern, die sie gemacht hat und deren Konsequenzen, auseinandersetzen.

    Im Blick auf ihr Leben werden, im Laufe der Zeit, drei Generationen heranwachsen.
    Die Charaktere in Gretas Leben setzen sich aus Greta, David, Owen und L.J (Laura Jane) zusammen. Greta empfand ich zu Beginn als sehr naiv, jedoch auf liebenswerte Art und Weise. Sie verändert/wandelt sich während des Buchs mehrmals, sie wächst an ihrer eigenen Geschichte, was ich authentisch finde.

    David ist warmherzig, Greta sehr zugetan und hilfsbereit, was leider häufig ausgenutzt wird. Laura Jane (L.J) ist Davids Mutter, eine selbstbewusste, robuste und doch warmherzige Frau. Für die Menschen, die sie liebt, würde sie durchs Feuer gehen. Ich hab sie als interessante und sympathische Frau, während des Buchs, schätzen gelernt.
    Im Laufe der Geschichte folgt noch Cheska, Gretas Tochter, welche die zentrale Rolle im Buch spielt. Sie ist manipulativ, egozentrisch, berechnend und immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Auf der anderen Seite zeigen sich schon in ihrer jüngsten Kindheit Anzeichen einer psychischen Erkrankung, die von ihrer Mutter ignoriert bzw. unterdrückt werden. Ein bisschen Mitleid sollte man also definitiv haben.

    Die letzte wichtige Person ist Ava, Cheskas Tochter. Ihr Charakter spiegelt das genaue Gegenteil ihrer Mutter wieder. Sie liebt das Land, ist liebenswert, großzügig und bescheiden.

    Aufbau/Struktur/Stil:
    Die Handlung spielt in mehreren Zeitepochen. In der Gegenwart, haben wir 1985, befinden uns auf Marchmont, es ist Weihnachten. Beim Durchlaufen von Gretas Leben bzw. ihren Erinnerungen beginnen wir 1945 in London. Der zweite Handlungsstrang stellt Cheskas Entwicklung dar, ab dem Jahre 1956. Der letzte Part widmet sich Ava. Zwischen den Epochen wird immer wieder gewechselt, was für mich bedingt dadurch, dass immer wieder Hörpausen entstanden, teils leicht verwirrend war und mir den Wiedereinstieg, in die Geschichte, erschwerte.

    Der Schreibfluss stockte für mich daher an so manch einer Stelle. Vor allem im Mittelteil des Buchs empfand ich die Handlungen teilweise als zäh. Ab der Hälfte des Buchs steigerte sich die Spannung jedoch konstant, sodass ich dann auch dem Ende entgegen fieberte. Die Idee des Engelsbaums empfinde ich gleichermaßen als faszinierend und gruselig. Leider wird auf den Hintergrund nur sehr kurzzeitig im Buch eingegangen.
    Die Sprecherin habe ich als angenehm empfunden. Ich denke jedoch, dass es mir als Zuhörer leichter gefallen wäre, die Geschichten voneinander zu trennen, wenn man unterschiedliche Sprecher eingesetzt hätte.

    Fazit:
    Eine schöne, berührende Familien- und Lebensgeschichte, welche für mich, an manchen Stellen, zu vorhersehbar war.

    Ich gebe 3 von 5 Punkten.

  • Emma, 03. Juni 2015
    Eine Geschichte, die unter die Haut geht

    "Der Engelsbaum", fiel mir schon im Buchladen auf. Der Klappentext machte mich auf die Geschichte neugierig. Welche Ereignisse muss Protagonistin Greta aufarbeiten? Welcher Verantwortung muss sie sich stellen?
    Ich habe mich dann für die ungekürzte Hörbuchfassung entschieden.

    Wie der Klappentext bereits verrät, wird Greta bei einem Spaziergang mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
    Inhaltlich besteht die Geschichte aus zwei Handlungssträngen. Zu Beginn erleben wir Protagonistin Greta in der Gegenwart. Sie macht einen zurückgezogenen Eindruck und wagt sich nur noch selten aus dem Haus. Der Leser bekommt auch sehr schnell mit, dass ihr sie mit ihren Familienmitgliedern nicht richtig warm wird.
    Sie hat das Weihnachtsfest schon lange nicht mehr woanders verbracht. Da kommt die Einladung in ein früher vertrautes Heim gerade recht.

    Doch nachdem der Leser in die Geschichte eingeführt wurde, beginnt auch schon der zweite Strang. Und zwar wird Gretas Vergangenheit gemeinsam mit dem Leser aufgerollt. Gerade dieser Sprung hat mir sehr gut gefallen, da wir nun hautnah miterleben, wie sich nicht nur die Handlung, sondern auch die in der Gegenwart eingeführten Charaktere weiterentwickeln.

    Schön finde ich auch, dass sich Lucinda Riley auf eine Hand voll Charaktere beschränkt und diese sehr authentisch darstellt. Sie lässt den Leser erleben, was in den Charakteren vor sich geht und welche Gründe für die ein oder andere Entscheidung ausschlaggebend sind.

    Neben dem Gegenwarts- und dem Vergangenheitshandlungssträngen gibt es auch unterschiedliche Erzählperspektiven. So wird "Der Engelsbaum", nicht nur aus der Sicht von Protagonistin Greta erzählt. Auch Charaktere, wie beispielsweise ihre Tochter, oder Gretas Freund David, berichten, was aus ihrer Sicht passiert ist. Das Tolle an den unterschiedlichen Strängen ist, dass die Geschichte gut voran kommt und wir die Charaktere so besser kennen und verstehen lernen.

    Auch der Spannungsbogen der Geschichte kann wunderbar gehalten werden. Ich konnte mich kaum von dem Hörbuch trennen. Ich habe mich mit Greta und ihrer Familie gefreut, gehofft und gebangt, als es wirklich ernst wurde. Irgendwann saß ich völlig gebannt vor dem Buch und habe den erlösenden Moment herbeigesehnt, indem unsere Charaktere sich endlich wieder entspannt zurücklehnen können.

    Lucinda Rileys Schreibstil hat es mir angetan. Sie schafft es nicht nur die Gefühlswelt ihrer Charaktere zu glaubhaft zu beschreiben, sondern bezieht auch noch alle wichtige Personen mit ein. Keiner der angesprochenen Charaktere kommt zu kurz, oder geht unterwegs verloren. Außerdem findet sie genau die richtige Mischung zwischen "Erzählen" und den Leser "erleben lassen". Es wird auch deutlich, wie viel sie von einem Menschen erfassen kann. Diese Tiefe war ich bisher nur von J.K. Rowling gewohnt.

    Simone Kabst untermalt die Geschichte mit ihrer Lesung sehr treffend. Zu Beginn des Romanes hat sie mich ein bisschen an Regina Lemnitz, welche als deutsche Synchronsprecherin für die Schauspielerin Whoopie Goldberg bekannt ist.
    Simone Kabst transportiert die verschiedenen Stimmungen von "Der Engelsbaum", sehr gut. Gerade als sich die Geschichte zuspitzt, schafft sie es die Angst und die Verzweiflung der Protagonisten gut darzustellen. Ich hatte das Gefühl nicht nur ein Teil der Geschichte zu sein, sondern mich mitten drin im Geschehen zu befinden.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Der Engelsbaum" zu einem meiner Lieblingsbücher im Jahr 2015 aufgestiegen ist und mein absolutes Highlight im Mai war. Ich mag Romane, in denen Familiengeschichten erzählt werden und versucht wird die verschiedenen Charaktere zu ergründen.

    Obwohl im Klappentext berichtet wird, dass Greta die "schockierende Wahrheit", verarbeiten muss, hatte ich hier und da mit ein paar härteren Ereignissen gerechnet.

    Wer eine tiefgründige Geschichte sucht und sich für die verschiedenen Facetten der Menschen interessiert, landet mit "Der Engelsbaum", hoffentlich auch so einen Glücksgriff. Ich empfehle dieses Buch hiermit sehr gerne weiter.

  • sunshinelady, 03. Mai 2015
    Ein tolles Buch durchweg

    Lucinda Rileys hat dieses Buch geschrieben und ich wollte das Hörbüch dazu hören.
    Ich muss sagen ich fand diese Story sehr schön.
    In seiner Idee ist "Der Engelsbaum" faszinierend und gruselig in einem irgendwie.
    Die Protagonistin leidet an einer Amnesie seit eines schrecklichen Unfalles und erinnert sich an nichts mehr,was sie früher einmal ausmachte.
    Als sie zu ihren Wurzeln zurückkehren möchte,stösst sie beim spazieren auf ein Grab,dies erschreckt sie als sie feststellen muss,das dies das Grab ihres eigenen Sohnes ist.
    So wird sie natürlich neugierig und möchte wissen,was wirklich geschehen ist in der Vergangenheit.
    So macht sie sich auf die Suche mit Hilfe eines guten Freundes.Zeitsprünge finden ich toll und halten die Spannung Aufrecht und kehre auch immer gern in die Vergangenheit zurück um Hintergründe zu erfahren!
    Bei einem schweren Unfall fällt sie für Monate ins Koma, und als sie erwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. David ist immer noch rührend um sie bemüht.
    Die Autorin ist bekannt für herzzerreißende Romane. Mit ihren Romanen wie "Das Orchideenhaus" oder auch "Der Lavendelgarten" hat sie es bereits in die Bestsellerlisten geschafft. Auch mit diesem aktuellen Roman schafft es Lucinda Riley den Leser zu packen.
    Die Story nimmt einen mit und man fühlt auch die Vergangenheit richtig mit,die die Protagonistin erlebt hat.
    Die gruselige Stimmung bleibt lange erhalten,was auch den Vorteil hat das es so spannend wirkt.
    SO wird einem wirklich keine Minute langweilig.
    Greta wird einem auch immer unheimlicher,desto mehr man erfährt,desto mehr ist man überrascht was sich da alles zutage fördert und wer sie wirklich ist,bzw immer war ohne es eine lange Zeit zu wissen.
    Sie lag schliesslich lange im Koma und seitdem ist nichts mehr wie es war.
    Sie muss sich quasi im ganzen Buch nochmal neu entdecken,so haben wir erst eine komplett leere Person,dessen Charakter und Geschichte wir miterleben und miterfinden können.
    Da man ja zu Anfang kaum was über sie weiss,wie sie selber.
    Die Tochter gefällt mir als Charaktere auch total gut.
    Sie ist auch sehr wechselhaft und vorallem erfährt man auch sehr viel über sie und die Geschichte,die sie mitgemacht hat.